Microsoft behauptet, der Iran bereite sich auf einen massiven Einmischungsversuch in die diesjährige US-Präsidentschaftswahl vor.

Der Technologieriese hat am Freitag einen neuen Bericht veröffentlicht, in dem vier verschiedene Operationen detailliert beschrieben werden.

„Diese jüngste Einflussaktivität aus dem Cyberspace geht auf eine Kombination von Akteuren zurück, die eine erste Cyber-Aufklärung durchführen und Online-Personas und Websites in den Informationsraum einschleusen“, warnte das Gremium.

„Wir erwarten, dass iranische Akteure künftig Cyberangriffe gegen Institutionen und Kandidaten durchführen und gleichzeitig ihre Bemühungen verstärken werden, bestehende Spaltungsthemen in den USA wie Rassenspannungen, wirtschaftliche Ungleichheiten und geschlechtsspezifische Probleme zu verschärfen.“

Die vier Einflussoperationen, die Microsoft bisher hervorgehoben hat, sind:

Der Akteur „Sefid Flood“ bereitet seit März den Boden für Einflussoperationen. Er ist darauf spezialisiert, sich als Aktivistengruppen auszugeben und könnte sogar versuchen, politische Persönlichkeiten einzuschüchtern, zu veröffentlichen oder zu Gewalt gegen sie aufzurufen.
Im Mai kompromittierte die Gruppe „Peach Sandstorm“ im Rahmen einer groß angelegten Passwort-Spray-Aktion ein Benutzerkonto „mit minimalen Zugriffsberechtigungen bei einer Bezirksregierung in einem Swing State“.
Das Netzwerk Storm-2035 spricht US-Internetnutzer an beiden Enden des politischen Spektrums über vier Websites an, die sich als Nachrichtenagenturen tarnen. Dazu gehören EvenPolitics, Savannah Time und Nio Thinker.
Die vom Korps der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC) betriebene Gruppe „Mint Sandstorm“ versuchte erfolglos, sich bei einem Konto eines ehemaligen Präsidentschaftskandidaten anzumelden. Außerdem schickte sie eine Spear-Phishing-E-Mail an „einen hochrangigen Beamten einer Präsidentschaftskampagne von einem kompromittierten E-Mail-Konto eines ehemaligen leitenden Beraters“, sagte Microsoft.
Es ist unklar, ob Letzteres mit einer neuen Enthüllung des Trump-Lagers vom Wochenende zusammenhängt, dass es gehackt wurde. Eine politische Nachrichtenseite in den USA hat seit dem 22. Juli mehrere E-Mails von einem anonymen Konto erhalten, die anscheinend interne Mitteilungen des Teams weiterleiten.

Dazu gehörte offenbar auch ein 271 Seiten langes Dossier über den Vizepräsidentenkandidaten JD Vance, in dem „potenzielle Schwachstellen“ des Trump-Vizekandidaten aufgezeigt wurden.

„Diese Dokumente wurden illegal aus ausländischen Quellen beschafft, die den Vereinigten Staaten feindlich gesinnt sind. Ihr Ziel war es, die Wahlen 2024 zu beeinflussen und Chaos in unserem demokratischen Prozess zu stiften“, sagte Wahlkampfsprecher Steven Cheung gegenüber Politico, bevor er den Microsoft-Bericht zitierte.

Im Vorfeld der Wahlen im Jahr 2020 startete der Iran laut Microsoft mehrere Kampagnen, „die sich als amerikanische Extremisten ausgaben und versuchten, Zwietracht unter den US-Wählern zu säen und zu Gewalt gegen US-Regierungsbeamte aufzurufen“ .

Den größten Einfluss auf das Endergebnis dürften jedoch die ausländischen Einmischungen bei der Wahl im Jahr 2016 gehabt haben: Damals hackten russische Spione das Democratic National Committee (DNC) und gaben über Wikileaks belastende interne E-Mails an die Öffentlichkeit weiter.


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Quelle: https://www.infosecurity-magazine.com/ne...ns-us-election/